Einsteiger-Tipps für junge Ärzte

Nach der Uni alles richtig machen
– Einsteiger-Tipps für junge Ärzte

Karriere & Finanzen

Von KlinikRente — 21.09.2017

Nach der Uni alles richtig machen
– Einsteiger-Tipps für junge Ärzte

Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen – und jetzt direkt im Job punkten? Damit der Start in den Beruf gelingt, gibt es einiges zu beachten. Wir zeigen dir Insider-Tipps, mit denen du deinen zukünftigen Arbeitgeber beeindrucken kannst und deinen Mitstreitern eine Nasenlänge voraus bist!

Berufseinstieg schon während der Uni vorbereiten

Entscheide dich spätestens im Praktischen Jahr für eine medizinische Fachrichtung. Noch besser ist es, wenn du schon während der klinischen Phase weißt, was dich interessiert.
Setz dich dafür ein, in deiner Lieblings-Fachrichtung zwei Famulaturen in namhaften Einrichtungen zu absolvieren. Als engagierte Medizinstudentin oder engagierter Medizinstudent solltest du Ahnung vom aktuellen Stand der medizinischen Entwicklungen haben. Informiere dich, was das Zeug hält – mithilfe von Fachliteratur, Fachzeitschriften und Medical Blogs. Befasse dich intensiv mit den zehn wichtigsten Krankheitsbildern deiner zukünftigen Klinik und deren Behandlungsmethoden.

Nach dem Studium

Als Berufseinsteiger kannst du besonders punkten, wenn du dich im Vorhinein darüber informierst, wie ein vollständiger Arbeitsprozess aussieht. Einen guten Überblick verschaffst du dir am besten mit einer zweitägigen Hospitation. Finde auch heraus, wie die Facharztausbildung aufgebaut ist.

Noch ein Tipp: Wappne dich schon mal in Ruhe gegen die erste große Belastungswelle und suche dir jetzt schon Möglichkeiten zum Stressabbau.

Angekommen im Job: Auf dem Boden bleiben!

Lerne, deine Fähigkeiten realistisch zu beurteilen. Viele Berufseinsteiger überschätzen ihre eigene Urteilskraft im Bezug auf den Patienten. Im schlimmsten Fall werden dadurch falsche Entscheidungen zum Nachteil des Kranken getroffen.

Klar, ein erfolgreicher Uni-Abschluss ist etwas, worauf man besonders stolz sein kann. Allerdings ist Überheblichkeit im Job (und auch sonst) völlig unangebracht. Es kommt viel besser an, wenn du hilfst, ein harmonisches Verhältnis zwischen Ärzten und Pflegepersonal herzustellen. Der ganze Arbeitsprozess wird so angenehmer.

Nimm dir auch für die administrativen Aufgaben Zeit. Sie werden oft vernachlässigt, sammeln sich an und können dich leicht überfordern.

Wer fragt, gewinnt

Stell viele Fragen! Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern zeigt, dass du deine Grenzen kennst: „Wie schaffe ich es, den Arztbrief und die Fallkodierung am Entlassungstag des Patienten fertig zu haben?“ – „Wie diktiere ich Arztbriefe kurz und prägnant?“ Solche Fragen helfen dir, die Arbeitsabläufe zu optimieren. Sei clever und notier dir die Antworten, um später noch mal nachlesen zu können.

Wenn dir Aufgaben übertragen werden, analysiere und strukturiere erst mal die Arbeitsprozesse. So optimierst du dein Zeitmanagement.

Soft Skills pflegen

Gute Soft Skills sind unerlässlich, wenn es darum geht, Konflikte zu lösen. Ein typischer Konflikt im Klinikalltag ist der zwischen Pflegekräften und Ärzten. Zum Beispiel kann es schwierig werden, wenn junge Ärzte den älteren Pflegern und Pflegerinnen Anordnungen geben müssen. Wer das richtige Feingefühl mitbringt, wird hier punkten!

Du könntest ein Kommunikationstraining machen oder an einem Coaching für Sozialkompetenz teilnehmen. Ein persönlicher Konflikt, den fast jeder Arzt kennt, ist der zwischen Arbeit und Freizeit. Es ist wichtig, dass du einen Ausgleich zum stressigen Alltag findest und aktiv „Burn-out-Prophylaxe“ betreibst.

Wichtig: Der Blick über den Tellerrand

Die Festlegung auf eine medizinische Fachrichtung ist wichtig und es fällt negativ auf, wenn du sie noch nicht getroffen hast. Junge Ärzte sollten aber auch nicht zu fachspezifisch aufgestellt sein. Wichtig ist der Blick über den Tellerrand, zu anderen medizinischen Fachdisziplinen. Gerade von Berufseinsteigern erwarten Arbeitgeber, dass sie viel hinterfragen. Das gilt nicht nur für den klinischen Alltag, sondern auch für die private Nacharbeit zu bestimmten Krankheitsbildern.