Work-Life-Balance für Assistenzärzte

Work-Life-Balance für Assistenzärzte – Wie du besser auf dich achtest

Karriere & Finanzen

Von KlinikRente — 21.09.2017

Work-Life-Balance für Assistenzärzte – Wie du besser auf dich achtest

Durchgearbeitete Nächte, 24-Stunden-Schichten, Bereitschaftsdienst – der Arbeitsalltag kann gerade für junge Assistenzärzte kräftezehrend sein. Fehlende Routine und der Wunsch nach schnellem Erfolg tragen ebenfalls dazu bei, dass junge Ärzte sich schnell überarbeitet fühlen. Doch nur wer ausgeruht und fit zur Arbeit geht, ist  ein gewissenhafter und erfolgreicher Arzt. Hier findest du Tipps, wie du dich vor Überarbeitung schützt und eine optimale Work-Life-Balance erreichst.

Die Wahl des Arbeitgebers

Um Stress für die Ärzte zu vermeiden, ist ein schlauer und durchdachter Dienstplan unerlässlich. Diesen Faktor solltest du am besten schon im Vorstellungsgespräch abklopfen. Welche Fragen helfen dir dabei?

  • Frage nach den Zeiten der OP-Nutzung, um dir ein Bild von der Belastung am Arbeitsplatz machen zu können.
  • Frage konkret, wie der Dienstplan aufgestellt ist. Ideal ist ein Schichtplan, der regelmäßige Einsatzzeiten vorgibt, besonders bezüglich der Schicht- und Bereitschaftsdienste. Ein ständiger Wechsel zwischen Tages- und Nachtdiensten geht ebenso an die Substanz wie häufige Bereitschaftsdienste.
  • Der Einsatz von Schichtdienst ist grundsätzlich ein Plus, denn das ist ein Hinweis darauf, dass der Arbeitgeber die Zeiten bereits nach dem Arbeitsanfall ausgerichtet hat.

Bring mehr Struktur in deinen Arbeitsalltag!

Damit unerledigte administrative Tätigkeiten dich nicht in deiner Freizeit belasten, sorge für eine belastbare Struktur in deiner Arbeit. Auf diese Weise musst du nicht ständig Überstunden einlegen und kannst den Feierabend so richtig genießen. Wie machst du das?

  • Wenn möglich, setz dir Zeitpläne für deine Tätigkeiten.
  • Strukturiere die administrative Arbeit so, dass du sie schneller erledigen kannst.
  • Wenn du den Entlassungsbrief eines Patienten zum Beispiel bereits bei der Aufnahme anlegst und immer wieder kurz ergänzt, brauchst du vor der tatsächlichen Entlassung nur noch wenige Minuten statt mehrerer Stunden.

Um deine Situation als Berufsanfänger besser einschätzen zu können, haben wir dir die typischen Herausforderungen zusammengestellt, mit denen junge Ärzte beim Berufsstart konfrontiert werden.

Zeitmanagement lernen und Ausgleich finden

Um dauerhaft entspannt zu bleiben, sind zwei Aspekte besonders wichtig: Optimiere dein Zeitmanagement und gewöhne dir an, für Ausgleich zu sorgen. 
Viele Arbeitgeber bieten Kurse und Fortbildungen zum Zeitmanagement und zur Stressprävention in medizinischen Berufen an. Nutze dieses Angebot! In den Kursen lernst du hilfreiche Strategien, mit Stress und hohen Anforderungen im Arbeitsalltag und in der Freizeit besser umzugehen. Ein regelmäßiger Ausgleich zu deinen Schichten im Krankenhaus ist wichtig. Such dir ein Hobby und treibe regelmäßig Sport: Das entspannt und macht den Kopf frei. Klopfe bereits im Vorstellungsgespräch ab, ob der Dienstplan Zeit für deinen Ausgleich zulässt.

Such dir Rat und Hilfe!

Wenn du das Gefühl hast, mit dem Druck und Stress des Arbeitsalltags nicht zurechtzukommen, such dir Hilfe!

In den meisten Kliniken kannst du dich an einen erfahrenen Mentor wenden. Das sind häufig bereits erfahrene Assistenzärzte oder Oberärzte; sie kennen die Belastungen, denen junge Ärzte ausgesetzt sind, aus eigener Erfahrung. Sie können dir hilfreiche Ratschläge geben, wie der Druck besser auszuhalten ist und wie du eine gute Work-Life-Balance erreichen kannst. Manchmal hilft auch der Betriebsarzt weiter. Er kann dir Adressen und Ansprechpartner für eine weiterführende Beratung nennen.

Das bringt die Zukunft

Die Zeiten, in denen junge Assistenzärzte noch wochenlang durcharbeiten mussten, sind zum Glück bereits vorbei. Dass diese Phase deiner Karriere kräftezehrend sein kann, ist klar. Es hat sich aber bereits vieles verbessert und der Fokus auf eine geregelte Work-Life-Balance in der Gesellschaft hat sein Übriges dazu getan:

  • In den kommenden Jahren wird sich die Situation für Assistenzärzte weiter vereinfachen.

  • Freu dich auf neue Arbeitszeitmodelle, die dir eine planbare Freizeit verschaffen.

  • In den Chefetagen und Personalabteilungen wächst das Verständnis dafür, dass Erholung und Ausgleich wichtig sind, um als Arzt optimal arbeiten zu können.